Lebkuchen - eine Spezialität aus dem Ausseerland
Die Herstellung von Lebkuchen hat eine lange Tradition im Ausseerland.
Bereits Ende des 16. Jahrhunderts scheint in der Ausseer Geschichte der
erste Lebzelter auf.
Verhältnismäßig früh wurde Lebkuchen aus den
noch heute verwendeten Grundzutaten - Honig, Roggenmehl, Nüsse, Früchte,
Gewürze - hergestellt und in kunstvoll geschnitzten Formen aus
Birnenholz - Model genannt - gebacken.
Es gab für die verschiedenen
Anlässe im kirchlichen Festkreis und im bürgerlichen Leben eigene Model,
wobei die Haltung und die Kleidung der Menschenabbildungen jeweils der
Zeit entspricht, in der das Kunstwerk entstand. Als Vorlage für die
mannigfaltigen Bildmotive dienten den Modelstechern Gemälde, Stiche,
Holzschnitte, Ofenkacheln, Porzellanarbeiten und Spielkarten. Nicht nur
berufsmäßige Modelstecher fertigten Lebzeltmodel an, sondern auch die
Lebzelter selbst schufen mitunter beachtenswerte Abdruckformen.
Viele
Lebzelter und Zuckerbäcker aus dem Ennstal, der restlichen Steiermark,
anderen österreichischen Bundesländern, aber auch aus den deutschen
Landen, wo der Lebkuchen auch seine Herkunft findet, schafften die
Tradition des Ausseer Lebkuchens. So übernahm Gustav Lewandofsky, ein
gebürtiger Wiener, im Jahr 1892 das Geschäft seiner Gattin in Aussee.
Lewandofsky war gelernter Zuckerbäcker und hatte sich auf seiner
Wanderschaft in Ungarn zum Lebzelter ausbilden lassen. Bald war der
Ausseer Lebkuchen in der ganzen Umgebung als besondere Spezialität
bekannt. Bereits in dieser Zeit wurde an Expansion gedacht und ein
Ausseer - Lebkuchen -Verkaufsladen entstand in Wien. Die besten
Verkaufserfolge wurden vor Nikolo und vor Weihnachten sowie auf
Jahrmärkten in der näheren und weiteren Umgebung erzielt.
Lewandofskys
Sohn Gustav II. führte den erweiterten Betrieb mit der
Kurhauskonditorei von 1940 bis 1972. In dieser Zeit hat sich vor allem
die Form des Lebkuchens stark geändert. So entstanden in dieser Zeit
Model mit dem Ausseer Marktwappen in runder und rechteckiger Form sowie
Kreationen mit Schokoladenüberzug, die in Schachteln oder in
durchsichtigen Hüllen verpackt wurden. Die bestehenden Model aus dem 18.
Jahrhundert wurden gelegentlich als Geschenke in Wachsabguss an Freunde
und Bekannte abgegeben.
Im heutigen Verkaufsraum der Ausseer Lebzelterei und im Ausseer Kammerhofmuseum sind diese Wachsabgüsse ebenfalls zu sehen.
Quelle: www.lebkuchen.at
Buch-Tipp: Naturjuwel Salzkammergut
Begeben Sie sich in diesem Bildband auf eine Entdeckungsreise zu den
schönsten Naturschauplätzen des Salzkammerguts. Man kann durchaus
festhalten, dass dieser Prachtband eine deutliche
"Ausseerland-Lastigkeit" aufweist, die unsere Region in schönstem Licht
zeigt. Auf seiner sinnlichen Schatzsuche spürt Andreas Mühlleitner
außergewöhnlichen Orten nach und zeigt uns auf Spaziergängen und
Wanderungen die ganze Vielfalt einer beeindruckend schönen Natur. Ein
Buch, das ansteckend ist und auffordert, sich bald selbst auf den Weg zu
machen.
Erhältlich im heimischen Buchhandel.
Handdruck aus Bad Aussee
In Bad Aussee gibt es verschiedene Handdruckereien. Es werden Seidentücher, Seidenstoffe und Bauernleinen bedruckt.
Voraussetzung
für den Beruf des Handdruckers ist Genauigkeit und eine ruhige Hand.
Dennoch ist Handdruck mit keinem Film- oder Rotationsdruck zu
vergleichen. Dem maschinell hergestellten Druck fehlt das, was den
Handdruck wertvoll macht, nämlich die "Handschrift" des Druckers.
Das
wichtigste Werkzeug ist der Model, wahre Kunstwerke aus Holz, entweder
geschnitzt oder mit eingeschlagenen Messingstiften, die das eigentliche
Muster ergeben. Alle Farben und Muster werden auf das weiße
Grundmaterial händisch aufgedruckt. Nach einer Fixierung sind die Tücher
und Stoffe waschecht.