Erfinder des autodynamischen Uhrensystems
Friedrich Ritter von Lössl wurde nach dem Studium an der Uni und
Polytechnischen Hochschule München im Alter von
24 Jahren zum Ingenieur ernannt und wirkte hauptsächlich beim Bau von Eisenbahnlinien und Brücken. Er war einer der ersten, der mit Höhenschichtlinien arbeitete. Sein technisches Genie beschäftigte sich auch mit der Luftfahrt, wo seine Forschungen bahnbrechend wirkten.
In Bad Aussee erinnern noch seine Villa "Gentiana" in der Bahnhofstraße 210 - die er 1890 baute und bis zu seinem Tod 1907 bewohnte, sowie die Lössl Promenade an den großen Erfinder und Gönner von Bad Aussee.
Friedrich Ritter von Lössl war ein großzügiger Förderer des "Curortes Aussee" (Kurort seit 17.7.1868). Als er im Jahre 1897 zur Gänze nach Aussee übersiedelte, macht er der Gemeinde die von ihm erfundene autodynamische Monumentaluhr zum Geschenk. Dieses Wunderwerk der Technik ist die einzige Uhr ihrer Art, die noch existiert. Weitere vorhanden gewesene Lössl-Uhren in Paris, Triest, Hamburg, Wien, Linz und Marburg sind verschwunden.
Bei diesem von Lössl erfundenen Uhrensystem ist ein exakter und gleichbleibender Gang möglich, wobei überdies das Aufziehen von Gewichten oder Federn durch Menschenkraft oder die künstliche Zuführung von elektrischen oder anderen Antriebskräften gänzlich entbehrlich gemacht ist, sodass der Uhrgang nach seiner erstmaligen Richtigstellung endlos fortdauert und für alle Zeiten sich selbst überlassen werden kann. Die motorische Antriebskraft wird durch den natürlichen Wechsel von Temperatur und Luftdruck geleistet und diese Quelle von Kraft und Arbeit, die aus der umgebenden Atmosphäre entspringt, ist unversiegbar. Die Uhr ist in einem gußeisernen Gehäuse eingeschlossen, das samt Sockel sieben Meter hoch ist.
Heute wird die Lössl-Uhr durch ein elektrisches Laufwerk angetrieben. Die Erschütterungen des vorbeifließenden Verkehrs haben dem sensiblen Uhrwerk stark zugesetzt.