Konrad Mautner wurde am 23. Februar 1880 als Sohn einer
Textilindustriellenfamilie in Wien geboren. Sein Elternhaus ist ein
Sammelpunkt des Wiener Kulturlebens.
Er genießt eine umfassende
Bildung und tritt dann in den elterlichen Textilkonzern ein. Seit
frühester Kindheit verbringt er seine Ferien beim "Veit" in Gößl. Er
teilt das Leben seiner Gößler Altersgenossen, die alte Gößler Mundart
wird zu seiner zweiten Muttersprache.
Später erwirbt er ein Haus in Archkogl und eine Holzknechthütte in Gößl und richtet sich wie ein Einheimischer ein. Dort fühlt er sich wirklich zu Hause. Aus dem tiefen Verständnis für die Landschaft und das Leben ihrer Bewohner rund um den See erwächst sein Lebenswerk. Er erforscht die Volksmusik, das Brauchtum und die Tracht. Die alten Lieder und Weisen, Kinder- und Tanzreime, Jodler und Rufe lässt er von seinem Helfer, dem Wirtssohn Veit Hermann, phonographisch aufzeichnen (der Phonograph ist ein Vorläufer des Tonbandgeräts).
Als ein Ergebnis seiner Sammeltätigkeit erscheint 1910 das Buch "Steyerisches Raspelwerk, Vierzeiler, Lieder und Gassl-reime aus Goessl am Grundlsee". Das Werk ist eine bibliophile Kostbarkeit. 1919 kommt sein verbreitetstes Sammelwerk heraus: "Alte Lieder und Weisen aus dem steyermärkischen Salzkammergut" und das von ihm illustrierte Buch "Alpenlieder aus Deutsch-Österreich".
Mit Bernhard Paumgartner gibt er unter dem Pseudonym Adam Konturer gemeinsam das Buch "Alte Lieder fürs Landvolk" heraus, mit Raimund Zoder "Einhundert Lieder fürs Landvolk". Mautner ersucht 1920 den steirischen Volksliedforscher Viktor von Geramb, mit ihm gemeinsam ein steirisches Trachtenbuch herauszugeben. Der frühe Tod von Konrad Mautner am 15. Mai 1924 verzögerte das Erscheinen des gemeinsamen Werkes der beiden Freunde bis 1932, als die erste der insgesamt dreizehn Lieferungen herauskam.