ein Bildschnitzer und Maler von ungewöhnlicher Kunstfertigkeit. Er war 1743 als Sohn eines Tischlers in dem kleinen Dorf Anras bei Lienz im heutigen Osttirol geboren worden und hatte in der väterlichen Werkstatt die handwerkliche Holzbearbeitung erlernt. Nach dieser ersten Ausbildung ging er auf Wanderschaft, dabei muss ihn sein Weg auch ins Kloster Admont geführt haben. Am Ende seiner Wanderjahre kam er ins Ausseerland, heiratete 1765 hier und ließ sich in Mitterndorf nieder. Er wohnte zunächst im Haus des Amtmanns, in dessen Händen die Verwaltung des gesamten Hinterberger Tals lag. Doch schon bald konnte er ein eigenes Haus in Mitterndorf Nr. 14. ganz in der Nähe der Pfarrkirche erwerben, das zum Mittelpunkt seiner Arbeit werden sollte. Das Haus wurde später umgebaut und erweitert und ist heute unter dem Namen "Artwegerhaus" bekannt.

Über vier Jahrzehnte widmete sich Fortschegger ausschließlich der sakralen Kunst. Ein Großteil des Figurenschmucks, der Hochaltar und fast alle Schnitzarbeiten in der Mitterndorfer Pfarrkirche und in der damals gerade erst errichteten Wallfahrtskirche Maria Kumitz stammen von seiner Hand. Doch auch für die Kirche der näheren Umgebung war Fortschegger tätig. So schuf er etwa für die Ausseer Pfarrkirche die kunstvolle Kanzel und für die Tauplitzer Pfarrkirche einen reich verzierten Tabernakel.

Schon bald drang sein Ruf über seine engere Heimat hinaus und seit Ende der siebziger Jahre entstanden unter seinen geschickten Händen Altäre und Heiligenfiguren, Kruzifixe und Kanzeln, aber auch einzelne Altarbilder für die Kirchen und Kapellen im Ennstal, im Paltental und im oberen Murtal.
Die Heiterkeit seiner Engelsfiguren und Putten steht in krassem Gegensatz zu den bedrückenden Umständen, die Fortschegger ständig begleiteten. Sein ganzes Leben war überschattet von Krankheit und Tod. Seine zwölf Kinder starben alle schon in jungen Jahren.